Meißeln

Schneckenhaus

Das Bearbeiten eines (Sand)Steines mit Hammer und Meißel, ist eine von mir viel zu selten ausgeführte Tätigkeit. Auch hier war es mein Opa, der mir zum ersten Mal anbot, mich an einem Sandstein zu probieren. Er selbst hat in mehreren Kursen in Meißen (Sachsen) sich das Handwerk des Steinmetzes angeeignet. Sein Garten gleicht bald einer kleinen Ausstellung eines Künstlers.
Mein erstes Kunstwerk ward ein Schneckenhaus. Nach anfänglichem streicheln des Sandsteines mit dem Meißel lernte ich doch relativ langsam, dass man hier wirklich besonders am Anfang mit brachialer Gewalt vorgehen muss, wenn man nicht vorhat ewig und drei Tage an der Grundform zu arbeiten. Mein Problem war es, dass ich glaubte für das Kunstwerk wichtige Stellen mit abzutragen, wenn ich zu stark auf das Material einhaue. Viel zu früh fing ich an bereits die einzelnen Windungen des Schneckenhauses ausarbeiten zu wollen und so war das erste Rohergebnis ein plattes Schneckenhaus. Bis mich mein Opa ermutigte ruhig noch einmal den größeren Meißel zu nehmen und erst einmal die Form rauszuarbeiten, versuchte ich vergeblich die Windungen der Präschnecke zu erhalten und Millimeter für Millimeter der Wölbung eines Schneckenhauses anzupassen.

Letztendlich bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden, auch wenn sich ein kleiner Fehler eingeschlichen hat...

steinschnecke

Saphira

In den darauf folgenden Sommerferien wollte ich wieder etwas aus Stein erschaffen und mein Opa hatte auch schon ein Stein für mich beiseite gelegt. Während die Suche nach einem Motiv beim ersten Mal relativ schnell von statten ging, habe ich dieses Mal recht lange mit dem Ton rumgespielt, bis mir etwas einfiel.
Meine Idee war es den Moment festzuhalten, in dem Saphira (Eragons Drache aus "Eragon das Vermächtnis der Drachenreiter") aus ihrem Ei schlüpft. Es war wirklich eine Herausforderung dieses Mal das Ei und den Drachen im Stein sehen zu können. Erschwerend kam dieses Mal hinzu, dass mehrere Teile wie Saphiras Kopf oder der eine Flügel, frei gemeißelt werden mussten, dass alles sozusagen nicht ein zusammenhängendes Teil war, wie das Schneckenhaus.

Steinsaphira Steinsaphira


Auch wenn zum Schluss der Kopf im Verhältnis zum Ei etwas zu groß geraten ist, finde ich das für den zweiten Versuch durchaus annehmbar. Wie im Bild zu sehen flankiert Saphiera nun den Eingang meines Zimmers.

Rosenpyrit

Die Idee eine Rose aus dem Stein zu hauen wollte mich nicht loslassen und trotz der spärlichen Vorlagen, die ich als Bildmaterial in Google fand, machte ich mich ans Werk.
Die Rose selbst war erstaunlich schnell fertig. Gerade einmal drei Tage vergingen. Und dann hatte ich ein Problem. Die Rose ist ungefähr ein Viertel so groß gewesen wie der Rest vom Stein und noch mehr Rosen wollte ich eigentlich nicht machen. Die Lösung stand in einer Mineralienausstellung, die ich besuchte. Ein ziemlich skurriles Kristallgebilde (ich glaube aus Pyrit) veranlasste mich den Versuch zu wagen es nachzubilden. Also schuf ich neben der Rose einzelne kristallähnliche Strukturen, die es immer noch zu komplettieren gilt...
Meine Oma hat die einzelnen Schritte dieses Mal dokumentiert:

rosenpyrit rosenpyrit rosenpyrit rosenpyrit rosenpyrit